Einsatz von UV-Desinfektion in kommunalen Trinkwasseranlagen

Heute befindet sich die Welt mitten in einer ernsthaften globalen Trinkwasserknappheit, mit über 2 Milliarden Menschen, die keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben. Die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser ist unerlässlich, um die öffentliche Gesundheit vor fatalen Folgen durch pathogene Mikroorganismen in den Wasserversorgungen zu schützen.

Da die Zugänglichkeit zu Süßwasser und die allgemeine Wasserqualität sinken, ist es an der Zeit, zu handeln. Dies hat die Nachfrage nach kosteneffizienten Lösungen zur Bereitstellung von sauberem Trinkwasser auf ein bisher unerreichtes Niveau getrieben. 

Die nächste Generation von nachhaltigem, sicherem und chemikalienfrei desinfiziertem Trinkwasser ist hier: die ultraviolette Desinfektion.  

Einsatz der UV-Desinfektion zur Trinkwasseraufbereitung

Die UV-Desinfektion ist ein entscheidender Bestandteil zukünftiger Wasseraufbereitungsprozesse, da sie die Sicherheitsanforderungen beim Schutz vor Bakterien und Viren erfüllt. Darüber hinaus unterstützt sie den wachsenden Bedarf an einer globalen Umstellung auf nachhaltige Wasseraufbereitungsmethoden, die chemikalienfrei und auf Betriebseffizienz optimiert sind.

Ein häufiger Bestandteil des Trinkwasseraufbereitungspfades ist der Einsatz von Chlor, das jedoch nachweislich zu mehreren Gesundheitsproblemen wie Atemwegserkrankungen führt. Zudem ist Chlor gegen Krankheitserreger wie Cryptosporidium und Giardia unwirksam, während UV-Behandlung diese Erreger problemlos mit sehr niedrigen UV-Dosen inaktivieren kann. Die UV-Behandlung ist in der Lage, alle Bakterien, Viren, Schimmel und Sporen im Trinkwasser zu inaktivieren, ohne Chemikalien oder Nebenprodukte in den Prozess einzubringen.

Obwohl UV-Systeme relativ große Energieeinsätze sowie Platz und Infrastruktur erfordern, haben technologische Verbesserungen dazu geführt, dass UV-Technologie weltweit zum neuen Standard für Trinkwasseranlagen wird. Mit der Betriebseffizienz als einem der Haupttreiber der Trinkwasserindustrie investieren viele Einrichtungen heute in Anlagen, die langfristige Betriebskostenersparnisse gewährleisten. 

Die UV-Desinfektion kann in mehreren Schritten der Trinkwasseraufbereitung verwendet werden, abhängig von der definierten Desinfektionspolitik. Durch die Nutzung von UV-Systemen als Teil einer Multi-Barrieren-Desinfektionspolitik können spezifische Krankheitserreger gezielt behandelt werden, die mit anderen Technologien nicht erreichbar oder zu teuer wären. Dies könnte beispielsweise Cryptosporidium betreffen, gegen das andere Behandlungsmethoden wie Chlorierung ineffektiv sind. 

Fortschrittliche Wasseraufbereitungslösungen bei Geschmacks- und Geruchsproblemen

Mit zunehmender Knappheit an Wasserressourcen sind Unternehmen gezwungen, weniger stabile Quellen für die Trinkwasserproduktion zu nutzen. Dies hat zu einer Zunahme von MIB- und Geosmin-Kontaminationsproblemen geführt, die sogar in regulierten Wasserquellen auftreten können. Diese Probleme können durch die natürliche Präsenz der Verbindungen oder durch Cyanobakterien-Algenblüten verursacht werden.

Das Hauptproblem bei MIB- und Geosmin-Kontaminationen ist die Veränderung des Geschmacks und Geruchs, wodurch das Wasser muffig oder erdig schmeckt. Bereits sehr geringe Konzentrationen führen dazu, dass Menschen diese Veränderungen wahrnehmen. Der unerwünschte Geschmack und Geruch sind oft der Hauptgrund für Beschwerden von Privatkunden und Geschäftskunden, die das Wasser für andere Prozesse nutzen. 

Aus diesem Grund hat ULTRAAQUA eine Reihe von Advanced Oxidation (AOP)-Lösungen entwickelt, die speziell dafür ausgelegt sind, MIB- und Geosmin-Probleme zu lösen, indem die zugehörigen Mikroschadstoffe abgebaut und entfernt werden. Die Kombination aus UV-Photolyse und einem geeigneten Katalysator führt zur Bildung von Hydroxylradikalen (-OH), die eine hohe Reaktivität gegenüber der Oxidation organischer Verbindungen wie MIB und Geosmin aufweisen.

Falls Sie ähnliche Geschmacks- und Geruchsprobleme feststellen, bietet unsere F&E-Abteilung vollständige Unterstützung von der Problemerkennung bis zur Implementierung einer Lösung im großen Maßstab.

UV-Systeme im Betrieb in einer dänischen Trinkwasseranlage

In Dänemark benötigte die Trinkwasseranlage der Gemeinde Frederiksberg eine durchgängige sichere Wasserversorgung für die Einwohner. Um dies sicherzustellen, wurden UV-Systeme als wesentlicher Bestandteil des Behandlungsprozesses integriert. 

Die UV-Systeme fungieren als letzte Desinfektionsbarriere und stellen sicher, dass jeder Tropfen eine validierte Dosis von 40 mJ/cm² (RED) erhält, wie durch ÖNORM M 5873-1-Bioassay-Tests bestätigt. Insgesamt wird die Anlage 5,3 Millionen Kubikmeter gefiltertes, enthärtetes und UV-desinfiziertes Wasser pro Jahr behandeln. Dies wird sicherstellen, dass die gesamte Gemeinde Frederiksberg als Teil des Großraums Kopenhagen mit hochwertigem Trinkwasser versorgt wird. 

Das innovative Projekt legte großen Wert auf die Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks, was die energieeffizientesten Lösungen und Komponenten zur obersten Anforderung machte. 

Zusätzlich führte die Reduzierung von Kalkablagerungen zu erheblichen Einsparungen bei den Betriebskosten und Verbesserungen in anderen Prozessschritten. Die Vermeidung von Kalkablagerungen verlängert die Lebensdauer und verbessert die Wasserversorgung innerhalb der Gemeinde. Dies bedeutet, dass Verbraucher eine höhere Effizienz und längere Lebensdauer von Haushaltsgeräten erleben werden, während Einsparungen in Kläranlagen erzielt werden.

Die installierten UV-Systeme werden nun über viele Jahre hinweg zur Versorgung der Bewohner mit keimfreiem Trinkwasser beitragen und gleichzeitig den CO₂-Fußabdruck erheblich reduzieren.